Samstag, 10. August 2013

ZDF Zoom: Dämmwahn oder Klimarettung

Wieder einmal versuchte ein Fernsehsender sich dem großen und komplexen Thema der Wärmedämmung von Wohngebäuden zu nähern und dem Zuschauer ein neutrales Urteil zu liefern. Der Beginn der Sendung ließ Hoffnung aufkommen, da als Sachverständiger kein Konrad Fischer als begleitender Berater zu sehen war und nicht schon in der Einleitung die brennenden Hausfassaden eine spektakuläre Sendung erwarten ließ.
Schnell wurden aber die bekannten Klischees wie Spechtschäden, Algenbefall der Oberflächen, fehlende Energieeinsparungen sowie einem fraglichen Energieberatertest aufgewärmt und den Zuschauern im öffentlich rechtlichen Fernsehen aufgetischt. Eine echte Analyse weshalb die Fassaden vermehrt von Spechten heimgesucht werden können, warum die Dämmsysteme anfälliger für Algenwachstum sind, warum in manchen Fällen die Energieeinsparung nur mäßig ist, wie der Kunde am besten bei der Energieberaterauswahl vorgeht und wie sich vor allem diese Fehler vermeiden oder abmildern lassen, leider Fehlanzeige.
Unglücklicherweise wurde eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung an einem aufgedoppelten Dämmsystem dargestellt, was technisch einen Sonderfall darstellt und wirtschaftlich natürlich keine großen Einsparungen erwarten lässt. Hier scheint die Hausverwaltung nicht optimal beraten gewesen zu sein. Auch Fachleute aus Cambridge, Hochschulprofessoren aus Hildesheim oder Wirtschaftswissenschaftler aus Leipzig konnten die jeweils angesprochenen Probleme nicht hinreichend verständlich erklären.
Der weitere Verlauf der Sendung ließ den Anschein erwecken, dass in Deutschland nur Dämmsysteme angebracht werden, die viel Geld kosten, sehr anfällig gegen äußere Einwirkungen sind und wenig oder kein Geld sparen. Die vielen Beispiele von Sanierungen und Neubauten, wo die Energiekosten massiv gesenkt werden konnten, die Behaglichkeit erhöht und der Schimmel aus dem Wohnraum verschwand, scheint es nicht zu geben. Dass beispielsweise im Neubau wie auch in der Sanierung mittels Passivhausbauweise die Heizkosten auf wenige hundert Euro im Jahr beschränkt werden können, scheint dem Autor entgangen zu sein.
Das Ergebnis des Energieberatertests war vorprogrammiert, da bei der Auswahl von Handwerker als Energieberater kein unabhängiges und umfassendes Ergebnis erwartet werden konnte. Dass ein Heizungsbauer keine Dachdämmung empfiehlt und der Zimmerer nicht den Heizungstausch favorisiert, war zu erwarten. Ob es sich bei dem freien Energieberater – wie mehrmals dem Zuschauer empfohlen wurde - um einen staatlich anerkannten Berater handelte, konnte dem Bericht nicht entnommen werden. Ganz schlecht hat dieser sich nicht geschlagen, doch ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis mit ausführlicher Analyse der Bausubstanz, qualifizierten Maßnahmenvorschlägen, einen groben Fahrplan für das weitere Vorgehen und Darstellung der staatlichen Fördermaßnahmen konnte auch der Vor-Ort Termin des Energieberaters nicht liefern.
Zusammenfassend kam wieder nur ein mangelhaftes und einseitig recherchiertes Ergebnis zu Tage das große Themenlücken aufwies und nur einen kleinen Teil des Themas beleuchtete. Positiv zu verbuchen war, keinen Konrad Fischer sehen zu müssen und dass die Brandhysterie der letzten ausgestrahlten Sendungen des NDR nicht weiter geschürt wurde.
Nachteilig war sicher die nur einseitige Darstellung, dass viele Dämmsysteme nicht wirtschaftlich sind und nur viel Geld verschlingen. Keine Argumente für die Verbesserung des Wohnklimas,  Optimierung der bauphysikalischen Situation sowie eine merkliche Reduzierung von Heizkosten an ausgesuchten Bauvorhaben wurden nicht in die Sendung integriert. Insofern kann man dem ZDF nur eine mangelhafte Note für die Sendung ausstellen.

Mediathek des ZDF: Dämmwahn oder Klimarettung
Vollwärmeschutz und Hagel

Hagelschäden an der Dämmfassade können teure Sanierungen nach sich ziehen. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Widerstandsfähigkeit der Fassade der Hagelwiderstandsklasse (HW 5) entspricht. Erreicht werden kann dies  vor allem durch den Einsatz von organischen bzw. faserverstärkten Putzsystemen.

Die führenden Hersteller von WDVS-Systemen bieten diese resistenten Putzsysteme an, doch werden diese Systeme entweder von den Fachbetrieben nicht immer empfohlen oder die Mehrkosten schrecken die Bauherren ab. Im Süden Deutschlands ist der Hagel bereits der Verursacher Nummer Eins für Gebäudeschäden. Insofern sollten hagelsichere Dämmfassaden die erste Wahl sein, da in einem Schadensfall die Wiederherstellungskosten die Mehrkosten des verstärkten Putzsystem weit überschreiten.

 
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